Die drei besten Tipps gegen Stress
Tipp 1: Entlarve den Stress-Verursacher
Situationen und Ereignisse, die uns herausfordern sind zunächst kein Stress. Um Stress zu erzeugen, müssen wir etwas hinzufügen – sei es ein Gedanke, eine Annahme, eine Bewertung aufgrund einer Erfahrung. Erst dieses Hinzufügen verwandelt eine Situation in eine stressauslösende Reaktion, die wir körperlich als Anspannung, Wut, Trauer oder Angst spüren. Dazu gibt das Gehirn entsprechende »Anweisungen« zur Ausschüttung von Adrenalin und Cortisol oder andere Hormone und Botenstoffe.
Hinter Stress verbirgt sich stets eine Angst. Das ist wichtig zu wissen, um die Natur von Stress zu verstehen. Dies lässt sich leicht selbst überprüfen. Angenommen, du hast an einem Montag schon sehr viele Aufgaben im Job zu erledigen und du bist der Meinung, dass es wieder ein langer Arbeitstag für dich bedeutet und dein Chef noch zusätzlich eine Präsentation für ein Vorstandsmeeting von dir bis 17:00 Uhr möchte, dann denkst du möglicherweise: »Wie soll ich das schaffen?« Oder »Das ist unmöglich!« Oder: »Warum erfahre ich das erst jetzt?« Grundsätzlich gibt es noch keine Probleme bisher. Du hast die Wahl. Du könntest die Präsentation einfach nicht erstellen und dem Chef mitteilen, dass dieser die Präsentation selbst machen soll. Aber der Preis dafür könnte zu hoch sein. Wenn du den nicht bezahlen möchtest, könntest du andere Aufgaben heute liegen lassen und sie morgen erledigen. Doch dann denkst du vielleicht, dass dir dann morgen alles zu viel wird und der Teufelskreis beginnt von vorn.
Hier zeigt sich das gedankliche System hinter Stress: die Befürchtung von Konsequenzen, das gedankliche Ausmalen von möglichen negativen Szenarien und die Vorstellung, was passieren könnte, wenn? Und so setzt sich der Stress-Kreislauf fort. Von daher hinterfrage was du wirklich befürchtest? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass das wirklich eintrifft? Und wenn, bist du bereit dazu?
Stress entsteht also in und durch uns. Wir selbst sind der Verursacher unseres Stresses und können ihn daher auch vermeiden.
Tipp 2: Raus aus dem Hamsterrad
Der Begriff des »Hamsterrads« beschreibt das Gefühl des Getriebenseins. »Ich werde immer getrieben«, sagte Ulrich, Ende 30, als er zu mir kam. »Ich bin immer in Action, immer im To-do, immer irgendwie im Hamsterrad!«
Ich stellte ihm die folgende Frage: »Wer treibt denn das Hamsterrad an?« Ulrichs erste Reaktion war: »Na, das sind die ganzen Anforderungen, die ich habe!« Ich stellte ihm weitere, tiefergehende Fragen und plötzlich erkannte Ulrich, dass sich das Hamsterrad nur dreht, wenn ER sich bewegt. »Kannst du aufhören, das Hamsterrad zu bewegen?«, fragte ich. »Nein, das kann ich nicht«, entgegnete Ulrich. »Was kannst du dann tun?«, fragte ich ihn. Er musste einen Moment überlegen, dann antwortete er: »Ich kann aus dem Hamsterrad heraustreten. Dann steht es still.« Ich nickte. Daraufhin fuhr er fort: »Und wenn es stillsteht, dann kann ich mir die ganze Sache anschauen. Dann komme ich zur Ruhe und kann klären, was wirklich wichtig ist.« Ulrich war in diesem Moment auf die essenzielle Erkenntnis gestoßen, dass er selbst es war, der sein Hamsterrad Tag für Tag in hohem Tempo antrieb. Und nur er selbst konnte es zum Stillstand bringen. Indem er das erkannte, konnte Ulrich im wahrsten Sinne des Wortes zur Be-Sinnung kommen (Aus meinem aktuellen Buch: SCHEISS AUF DIE KRISEN! Für ein gutes Leben in unsicheren Zeiten).
Tipp 3: Der Gedanken-Stopp
Eine andere bewährte Methode zur Stressvermeidung ist der »Gedanken-Stopp«. Die unkontrollierten Gedanken sind einer der Hauptursachen für Stress. Sie lassen dich nicht zur Ruhe kommen. Das kannst du ändern.
Mit der Methode des „Gedanken-Stopp in 7 Schritten“ erhältst du wieder die Kontrolle über deine Gedanken:
- Nimm den Gedanken wahr, der dich gerade nicht zur Ruhe kommen lässt.
- Stell dir innerlich ein großes rotes Stoppschild vor, wie du es aus dem Straßenverkehr kennst.
- Denke: »Stopp!« mit dem Bild des Stoppschildes vor Augen.
- Verwandle den negativen Gedanken in einen positiven, zum Beispiel: »Es wird für alles genügend Zeit und Ressourcen da sein.« Oder: »Die richtige Lösung wird sich finden.«
- Du kannst auch eine Frage stellen, um das Gedankenkarussell zu unterbrechen: »Wie kann es besser/leichter werden?« oder: »Was ist dazu nötig?«
- Wechsle zur Unterstützung bewusst deinen Wahrnehmungskanal: Statt auf deine Gedanken und inneren Dialoge zu hören, konzentriere dich auf das, was du in diesem Moment siehst (visueller Kanal) oder hörst (auditiver Kanal).
- Fokussiere dich auf deine Atmung. Dein Gehirn kann nicht gleichzeitig Gedanken nachgehen und sich auf die Atmung konzentrieren.
Viel Erfolg und Freude beim Umsetzen.
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